Glaubensräume gestalten

Wer ein Haus besitzt, kennt das: Es kommt der Zeitpunkt, an dem renoviert, umgestaltet, umgebaut werden muss. Weil die Familie, die das Haus bewohnt, kleiner geworden ist und andere Bedürfnisse hat. Weil die Farben und die Muster der Tapeten einem nicht mehr gefallen. Weil neue energiesparende Fenster eingebaut werden müssen oder eine neue Heizung. Kirche baut um.

Als Christinnen und Christen sehen wir uns in besonderer Weise verantwortlich für die Erhaltung der guten Schöpfung Gottes und für das Leben der Generationen, die nach uns kommen. Die Synode der Oldenburgischen Kirche hat 2023 ein Klimaschutzgesetz verabschiedet und im März 2025 das Gebäudeeffizienzplangesetz, in dem ein Weg für die Weiterentwicklung kirchlicher Räume aufgezeigt wird. Kirchengemeinden, Regionen und Kirchenkreise und die ganze Kirche machen sich gemeinsam auf den Weg. Die entscheidenden Fragen, die uns leiten werden, heißen: Wie wollen wir Kirche sein für die Menschen, die hier leben? Und welche Gebäude brauchen wir dafür zukünftig? „GlaubensRäume gestalten“ – so ist der Prozess überschrieben, der nach dem Sommer in den Kirchenkreisen startet.

Von der neu eingerichteten „Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz“ (ASUK) wird Datenmaterial zu allen kirchlich genutzten Gebäude zur Verfügung gestellt. So kann in den Gemeindekirchenräten nüchtern auf den energetischen Zustand und auf die Auslastung der Gebäude geschaut werden. Als nächster Schritt werden mit den Nachbargemeinden gemeinsam die Gebäude in den Blick genommen. Ziel des Prozesses ist das Erreichen des Klimaschutzzieles: Bis 2035 sollen 90 % der klimaschädlichen Emissionen eingespart werden. Die Kosten, die die Gebäude für die Kirchengemeinden verursachen, sollen im Vergleich zum Jahr 2018 bis 2030 um 30 % gesenkt werden. Bis 2027 soll in den Kirchenkreisen ein gemeinsamer Gebäudeeffizienzplan stehen.

Wir werden viel diskutieren. Wir werden miteinander ringen müssen darum, welche Gebäude auf welche Weise weiterhin kirchlich genutzt werden. Wir werden kreative Ideen entwickeln und mutige Entscheidungen treffen. In den Briefen des Neuen Testaments ist die Rede von Kirche als dem „Haus der lebendigen Steine“ (1. Petrus 2,5). Das sind wir. Gestalten wir Räume, in denen das Leben der Kirche für uns und für zukünftige Generationen lebendig ist. Gehen wir nüchtern und mutig, vertrauensvoll und gemeinsam voran.

Martina Wittkowski für die Kreispfarrer:innen

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